Die Inselkirche
ist das letzte sichtbare Bauwerk aus der Zeit des Zisterzienserklosters und somit das älteste Gebäude der Insel Hiddensee. In der nordöstlichen Ecke der Kirche, links neben dem Altar, befindet sich, als ältestes Zeugnis aus der Klosterzeit, die Grabplatte des Abtes Johannes Runnenberg († 1475).
Gleich daneben ein Gedenkbild für den 1611 auf See gebliebenen Kaufmann Samuel Vöhsan. Um 1700 verlegte man den Kircheneingang von der West- auf die Südseite und errichtete einen kleinen Vorbau, der seither auch als Glockenstuhl dient.
1781/82 wurde die Kirche umgebaut. Die Fenster wurden vergrößert und die ursprünglich flache Decke durch ein Tonnengewölbe aus Holz ersetzt.
Die eindrucksvolle Bemalung wurde 1922 durch den Berliner Maler Nikolaus Niemeier ausgeführt. Der blaue Himmel über Hiddensee und die üppig blühenden Heckenrosen waren ihm wohl Inspiration bei der Arbeit. Mit freier Hand, ohne Schablone, überstreute er die Kirchendecke mit großen und kleinen Rosen. Heute ist die Decke der Inselkirche als »Hiddenseer Rosenhimmel« bekannt.
Aus dem 18. Jh. stammen Empore und Kanzelaltar. Die Verbindung von Altar und Kanzel symbolisierte nach der Reformation die Gleichwertigkeit von Predigt und Abendmahl. Hinter den seitlichen Aufbauten des Altars fand man eine Inschrift, die jetzt auf einem Balken am Eingang zu lesen ist:
»Der here do Ick em ersochte erhorde hei mi«
(Der Herr, da ich ihn ersuchte, erhörte er mich.)
Taufbecken und Taufengel kamen um 1750 in die Kirche. Ursprünglich konnte man den Engel zur Taufe herunterlassen. Die Jakobsmuschel als Taufschale in der rechten, einen Palmzweig in der linken Hand, ist er aber nun fest mit der Decke verbunden. Der hölzerne Taufständer ist noch heute in Benutzung. Nach alter Tradition werden alle Täuflinge mit frischem Ostseewasser getauft.